Samstag, 2009/06/13

 

Tagwache 04:00!! Allerdings nicht ganz freiwillig. Unser Parkplatz am Zervreilastausee auf 2000müM ist auch ein beliebter Ausgangspunkt für Berggänger/steiger. Bis um fünf in der Früh kommen 5 Autos. Wir nutzen aber die Gelegenheit und stehen ebenfalls auf, Grüssen den einen oder anderen verdutzten Bündner gar artig und freundlich ;-) und geniessen dann um sechs Uhr den herrlichen Sonnenaufgang. Da es immer noch sehr kalt ist testen wir unsere Gasheizung welche den Test als "brauchbar" besteht.

 

Bald darauf fahren wir nach Vals hinunter, wir wollen dem Ausflugsverkehr zuvorkommen, da die Strassen sehr schmal und steil sind und kaum ein Kreuzung mit dem Camper zulassen. Wir schreiben noch Berichte, laden Fotos hoch und gehen dann um 11 in die Therme Vals welche nun endlich geöffnet hat. Doch die erste Frage ist: "Händ se reserviert?" Dumme Geiss, natürlich haben wir nicht reserviert. Wie auch, die Therme konnte sich ja die letzten 2 Monate bis heute Betriebsferien leisten! Der Magensaft gärt, doch bevor die Galle hochkommt und unsere Gesichter grün werden, lenkt sie ein: "Ihr dürft jetzt trotzdem rein, aber das nächste Mal bitte dann reservieren". Ich frag mich wirklich ob ich da je wieder hingehen will... Siehe dazu auch "Die Schweiz - grenzen/los?" weiter unten.

Schon nach wenigen Minuten im Bad ist alles vergessen, es lässt sich herrlich entspannen in dem futuristischen Bad mit Blick in die bündner Berge. Wir lassen es uns gut gehen und fahren ein paar Stunden später los Richtung Süden. Über den Lukmanierpass gehts nach Biasca wo wir noch ein paar Einkäufe tätigen um dann weiter nach Locarno zu fahren. Wir finden am Lago Maggiore einen "guten" Zeltplatz. Nur "gut" weil er nichts ist im Vergleich zum gestrigen Freiluftkino, gut aber weil es eine tolle Infrastruktur und Seeanstoss mit Sandstrand hat (wir wollen hier waschen und ausspannen) und unser Platz im dem Teil des Campings liegt wo die Jahresmieter ihre Zelte und Wohnwagen haben aber sozusagen niemand hier ist ;-)  Vorne am Strand tümmeln sich "se Schermans and the Cholandse Kollegen und machen täglich einen saumais :-) So geniessen wir den ersten Abend an unserem Tischlein und trinken eine feine Flasche Rotwein. Prost!

 

Philosophie Teil1: Die Schweiz - grenzen/los?

Nach einer Woche Reisen in der Schweiz möchte ich hier (L) mal etwas über die Schweiz philosophieren. Zweifelsohne, die Schweiz ist schön, sehr schön sogar. Sie bietet auch sehr viele Annehmlichkeiten und hat in vielen Bereichen hohe Standards. Doch entwickelt sie bei mir auch ein fahler Nachgeschmack. Die geometrischen Grenzen der Schweiz sind nun mal relativ eng. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass sich diese teilweise auch auf das Denken, Handlen und die Toleranz der Schweizer auswirkt, und zwar negativ. "Betet, freie Schweizer" heisst es in der CH-Hymne. Da Beten mit der religösen Orientierung zusammenhängt, kommentiere ich das nicht weiter hier. Aber freie Schweizer - da hab ich was zu sagen. Nach einigen erlebten Reisen behaupte ich hier, dass wir Schweizer eine grosse Freiheit haben - solange für alles mögliche und unmögliche Geld fliesst. Also auch hier sind Grenzen eng gesteckt. Geldunabhängige Freiheiten, Einfachheit und Grenzenlosigkeit sind jedoch nur schwer zur erhalten. Verglichen mit Neuseeland, Teilen Skandinaviens und Tschechien muss ich hier eingestehen, dass ich mich in diesen Ländern freier gefühlt hatte.

 

Es sind vorallem die einfachen, meist zwischenmenschlichen Sachen welche einem die Freiheit in der Schweiz vermissen lassen. Dazu ein paar erlebte Beispiele von unserer swissjourney:
-Das Gefühl als Feriengast oder Reisender an einem Ort Willkommen zu sein erlebt man in der Schweiz zu selten. Wir hatten öfters das Gefühl eher geduldet als willkommmen zu sein. (Div. Campingplätze, Therme Vals, Stiftsbibliothek St.Gallen, Café in St.Gallen, Vereina Tunnel, etc)
-Warum sind ausländische Gäste immer die freundlichsten und herzlichsten Personen auf einem Campinplatz?
-Die Freiheit frei zu Campieren besteht in der Schweiz beschränkt, im ganzen Engadin zum Beispiel ist es verboten. Warum?
-Die Engstirnigkeit einiger Schweizer animiert einen manchmal schon zum Nachdenken. Warum trifft man meistens nur diese Schweizer? Wo sind die anderen? Warum sind sie so verbittert? ->Episode aus Flims: PP für Camper haben wir keine gefunden, ergo Parkieren in blauer Zone, Camper ragt aufs Trottoir bis zum Strassenrand. Mann empört sich darüber fürchterlich, eine Zumutung sei das. Frage an ihn: wo kann man Parken? -> Parkhaus. Geht nicht, Camper zu hoch. Wo denn sonst noch? Das sei ihm egal, aber das hier sei eine Zumutung und läuft davon. Wir auch und machen unseren Einkauf.
-Nationalpark: Weg verlassen verboten, Abfall hinterlassen verboten, man soll leise sein wegen der Tiere. Alles i.O. Aber warum führt denn 200m daneben die Kantonstrasse von Zernez zum Ofenpass mitten durch den Nationalpark? Der Töfflärm war fast unerträglich, zum Glück hatten wir eine Route im Seitental gewählt. Sind die Freiheitsansprüche hier richtig gewichtet? Wo sind jetzt die Grenzen wirklich?

So, ein eher nachdenklicher 1. Teil zur Schweiz. Natürlich erlebten wir auch viele tolle Sachen. Ich hoffe in einem 2. Teil dazu mehr schreiben zu können.

Sonntag, 2009/06/14

 

Nichtstun = es wird auch nichts geschrieben :-)

Montag, 2009/06/15

Nach unserem Faulenz-Tag in Tenero sind wir weiter nach Bellinzona gefahren. Dort haben wir das Castelgrande inkl. Ausstellung und Ötzi-Muesum angeschaut. War sehr eindrücklich, auch die Geschichte des Eismensch Ötzi hat uns sehr gut gefallen. Eigentlich haarsträubend, dass der Fund erst gar nicht als Historische Sensation entdeckt wurde und Ötzi als "normaler Bergtoter" geborgen wurde. Erst, als man die ersten Abklärungen getätigt hatte, merkte man, dass diese Leiche mehr als 4'000 Jahre alt ist. Nach der interessanten Ausstellung haben wir auch noch das Castello di Sasso Corbaro besucht. Da aber dort auch nochmals Eintritt bezahlt werden musste, haben wir es gelassen und sind dann wieder weitergefahren.

 

Unser nächstes Ziel war dann das Verzasca Tal. Wir marschierten auf der Staumauer und begutachteten die James Bond Bungee Jump Station, welche unserer Meinung aber wohl schon bessere Jahre hinter sich hatte. Jedenfalls wären wir wohl da nicht die Staumauer runtergehüpft. Irgendwie sah alles nicht mehr sehr vertrauenserweckend aus. Gemäss unserem Womo-Führer düsten wir noch ins letzte Städtchen des Verzasca-Tal: Sonogno. Ein sehr idyllisches Städtchen, aber für uns etwas zu kitschig und touristisch fit gehalten. Es hatte zwar herzige Häuschen usw, aber man merkte, dass hier wohl sehr alles für den Tourismus fit gehalten wird. Lange blieben wir hier nicht und fuhren dann weiter wieder retour nach Lavertezzo mit der Ponte dei Salti. Witzige kleine Brücke, die über die Verzasca führt. Dort sieht man sehr schön das grünblaue Wasser, wie es sich durch die Steine schlängelt. Für Taucher muss es dort angeblich auch sehr speziell sein, doch leider hat es vor ein paar Tagen einen Deutschen Taucher nicht geschafft und ist ertrunken. Nach unserer Info, wurde er aber immer noch nicht gefunden. Auf dem Rückweg haben wir kurz nach der Brücke bei der Osteria Vittoria gehalten und ein feines Risotto zum Znacht gegessen. Übernachtet hatten wir dann beim Bahnhof in Camedo (Zugstrecke Locarno : Domodossola).

Dienstag, 2009/06/16

Da es so schönes Wetter war düsten wir zeitig über Italien wieder zurück in die Schweiz. In Re (It) hielten wir aber dann doch um die pompöse Kirche zu bestaunen. Wir konnten es fast nicht glauben, dass ein so kleines Dorf ein Kirche besitzt, die ähnlich dem Sacré Coeur gebaut wurde. Klar war sie italian-like mit viel Tamtam, Gold und Schnörkel verziert, aber auf ihre Art speziell und auch schön. Da wir noch nichts im Magen hatten, gönnten wir uns auf dem Simplonpass einen Kaffee und Gipfeli. Danach ging's weiter nach Täsch, wo wir unseren Homer parkieren mussten, da Zermatt ja autofrei ist. Wir schnappten uns den Zug und fuhren rauf Richtung Matterhorn. Nach 5 Minuten war bereits erster längerer Zwischenhalt in einem der vielen Tunnels - der Zug hatte einen technischen Defekt! (Den Freunden der Skandinavienreise 1998 sag ich nur: Fucking Tunnelbana!! :-D )

 

In Zermatt angekommen, waren wir sehr überrascht, wieviel Touris auch im Sommer hier rumlungern. Um das "Horu" richtig zu sehen, entschieden wir uns auf das kleine Matterhorn zu fahren. Es kostete uns zwar ein halbes Vermögen, aber zum Glück gab's mit 1/2-Tax und GA Vergünstigung. Zuerst waren wir aber gar nicht sicher, ob wir an der richtigen Gondelstation waren, denn es hiess nirgends man könne aufs kleine Matterhorn fahren. Überall war von Matterhorn Glacier Paradise die rede...also, haben wir das Kassenfräulein ganz nett gefragt und sie hat dann gemeint, dass dies schon die richtige Gondel sei. Oben angekommen, war der Blick aufs Matterhorn leider etwas verhangen. D.h. genau ums Horn waren Wolken, die sich einfach nicht verziehen wollten. Umso schöner sahen wir in der Sonne das Breithorn, da auf dem Aussichtspunkt ein kühler Wind wehte wärmten wir uns im Resti kurz auf. Auf der Rückfahrt in der Gondel wurde es aber doch noch klarer und das gewünschte Foto konnte geschossen werden. Wir haben uns bei den vielen Gästen, welche auf den Aussichtspunkt gingen schon etwas gefragt. Die einen hatten doch tatsächlich "Pöms" und offene Schuhe an. Klar kann man im Sommer auf die Berge rauf, aber es hat auch da immer noch Schnee (*Kopf-schüttel*).

 

Auf der Weiterreise hielten wir noch in Brig an und schauten uns den Stockalper-Palast an. Leider waren wir etwas zu spät dran und konnten keine Führung mehr machen. Wär sicher sehr interessant gewesen. Tja, auch dieser Tag ging mal zu Ende und wir mussten einen Schlafplatz finden. Da wir keine Lust auf Campingplatz hatten, folgten wir dem Womo-Führer und suchten den Skilift-Parkplatz von Mühlebach auf. Leider waren wir der Überzeugung, dass dieser nicht ganz so abgelegen ist, doch leider täuschten wir uns. Aber egal, wir hatten eine ruhige Nacht und waren gestärkt für den neuen Tag.

Mittwoch, 2009/06/17

Zeitig aufstehen und Touri-Büro von Fiesch aufsuchen war das Motto. Eine Wanderung zum Aletschgletscher war vorgesehen, doch wir wollten auf Nummer sicher gehen und abklären, ob die gewünschte Tour überhaupt machbar ist. Die nette Dame am Empfang nahm uns leider einwenig unsere Euphorie, da ein Teil immer noch geschlossen war. Sie gab uns aber dann einen guten Alternativ-Tipp und machte uns auch darauf aufmerksam, dass zur Zeit noch der Bergfühling bei den Bahnen hersche und man mit 1/2-Tax und GA für CHF 10.00 aufs Eggishorn, die Bettmeralp usw fahren kann. Alles an einem Tag! Na dann, es konnte los gehen. Wir haben unser Gefährt parkiert, das Gondel-Abo gelöst und fuhren auf den Kühboden. Da die Aussicht noch nicht so gut war, gingen wir zuerst auf unsere Wanderung und erst danach mit der nächsten Gondel aufs Eggishorn. Wir wanderten Richtung Märjelensee, mussten durch den Tunnel (andere Strecke war wegen Schnee noch geschlossen) und kamen am anderen Ende bei super Sonnenschein bei der Gletscherstube heraus. Aber weil ja noch nicht Hochsaison ist, war auch diese geschlossen. Tja, wir marschierten dann weiter zum Märjelensee, welcher uns eine atemberaubende Aussicht auf den Alteschgleschter bot. Auch wenn wir von hier aus nicht zur Bettmeralp wandern konnten, hatte es sich schon gelohnt. Nach einer Rast kehrten wir (leider auf demselben Weg) wieder zurück auf den Kühboden und nahmen die Gondel aufs Eggishorn. Dort konnten wir (sofern uns eine LAUTE Lager-Klasse die Sicht nicht nahm) nochmals den Aletschgleschter von einer etwas anderen Seite her bestaunen. Auf der Rückreise mit der Gondel, waren wir echt froh, wieder in Fiesch angekommen zu sein. Wir wurden nämlich mit der Lager-Klasse in die Gondel gequetscht und hatten nach der Fahrt einen kleinen Hörschaden (interessanterweise wars um mich nach einem männlichen "Saugoofen!"-Ausruf recht angenehm :-) ). Wir sind froh, keine Lehrer zu sein! Nach diesem sehr schönen Tag fuhren wir weiter ins Unterwallis und fanden auf dem Camping Platz Salgesch ein schönes Plätzli zum im freien Essen und die Abendsonne geniessen.

Donnerstag, 2009/06/18

Nach Freiluftzmorge düsten wir los nach Conthey, um für den Laptop ein Ersatz-Lade-Netzteil zu kaufen. Das alte hatte den Geist aufgegeben und da wir ja weiter die Internetseite füllen wollten, konnten wir mit dem restlichen Akku einen Laden ausfindig machen, der solche Dinger an Lager hatte. (StegPC sei Dank! - Sorry Edi...) Gesagt, getan...Wieder gerüstet fuhren wir zurück nach Sion um die beiden Schlösser Tourbillon und Valère zu besichtigen. Das Tourbillon war als Ruine dann eher schnell besichtigt. Im Chateau Valère besuchten wir dann noch das Museum, welches aufzeigte wie sich Sion in den Jahren veränderte.

 

Dann ging es weiter nach Euseigne, wo wir Les Pyramides anschauten. Die komischen Gebilde, eher wie Pilze aussehend, ragen einfach so auf ner Felskuppe hervor. Eigentlich wirklich sehr speziell, aber irgendwie dachten wir auch, ob da nicht nachgeholfen wurde. Jedenfalls die spitzen Dinger in unserer Nähe haben etwas verstärkt und mit Beton aufgefüllt ausgesehen. Tja, man wird es wohl nie erfahren. ;-) Da wir bereits im Val d'Hérémence waren, düsten wir noch zur Grand Dixance, der grössten Staumauer der Schweiz. Leider waren wir auch hier wohl etwas zu früh. Die Seilbahn, welche einem auf die Höhe der Staumauer bringen sollte, wurde gerade gewartet und auch Führungen wurden nur paar wenige am Tag durchgeführt (die nächste war in 1 1/2 Stunden, was uns zu lange dauerte um zu warten). Also machten wir nur Fotos und düsten weiter zu unserem Schlafplatz. Wir fanden einen grossen Parkplatz bei der Seilbahnstation in Le Châble, mit welcher man nach Verbier gelangt. Hier konnten wir unser Nachtessen aber wieder bei Sonne auf unseren Campingstühlen geniessen, mussten danach aber noch die Gasflasche wechseln und auch noch die Lampe des Scheinwerfers vorne links demontieren. Also neue kaufen und wieder einbauen...

Freitag, 2009/06/19

Wir düsten am Morgen in das wohl abgelegendste Kaff in der Schweiz. Nein, ganz so schlimm war es nicht, aber abgelegen ist Le Châtelard schon. Fränzi wollte endlich mal "ihre" Baustelle besichtigen gehen und so haben wir GMI besucht. -> www.nant-de-drance.ch Wir wurden von Tanja herzlich begrüsst und durch das ganze durchgeführt. Wir wurden bestens orientiert und informiert, was bereits erstellt, gesprengt usw wurde und was noch folgt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in Trient sind wir dann noch zum Emosson Stausee (2. grösster in der Schweiz) gefahren, wo die Bauarbeiter bereits einen ersten Erfolg (die verbreiterte Zugangsstrasse auf der Staumauer wurde grad fertig) feiern konnten. Wir genossen noch einwenig die Aussicht (leider war das Wetter schlecht und wir haben den Mont Blanc nicht gesehen) und fuhren danach weiter wieder zurück über den Col de la Forclaz und nach St. Saphorin. Dort haben wir einen freien Stellplatz direkt neben der Bahnlinie gefunden. Weil wir eh müde waren und früh schlafen wollten, störte uns die 2m neben uns vorbeiratternden (Güter-) Züge nicht so...

 

 

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